Mittwoch, 14. Juli 2010

Juli ist die Zeit, in der die Sonne durch das Tierkreiszeichen Krebs wandert. Nach astrologischen Lehren herrscht im Krebs der Mond. Der Krebs liegt visavis vom Zeichen Steinbock, das wiederum von Saturn beherrscht wird. Der warme Sommer wird hier mit dem kältesten Winter konfrontiert. Gegensätze, die sich kaum verstehen und doch gegenseitig brauchen.

In der Nähe des Krebses steht übrigens das Sternbild „grosser Hund mit dem Fixstern Sirius“. Die Zeit, wo die Sonne (von der Erde aus gesehen) über diese Breitengrade wandert, nennt man denn auch die Hundstage. Hat also nichts damit zu tun, dass man vor lauter Hitze „auf dem Hund ist“. Oder eben doch…..

Auch wenn die Astrologie niemals etwas vorhersagen kann. In Ihrer Symbolik findet man doch immer wieder tiefe Wahrheiten. Mit denen sich spielen, Geschichten schreiben und phantasieren lässt.

Der Bube und die wunderschöne, kleine, blaue Blume
Eine Mond/Saturn Geschichte

Es war einmal ein kleiner Bube. Er wohnte in einer trostlosen Stadt. In seiner Umgebung gab es nichts als stinkende Autos, grauen Beton und Schmutz. Er wohnte mit seinen Eltern in einer kleinen, düsteren Wohnung, und auf dem Balkon stand ein Blumentopf, in dem ausser einigem Gejät, das durch den Smog schon ganz grau geworden war, nichts wuchs. Sein Schulweg führte ihn durch ein kleines Tal, das durch ausgediente, leere Fabriken und Schutt, den die Menschen dort achtlos deponiert hatten, derart verwüstet war, dass er nicht rechts und nicht links sehen mochte.
Einmal, als er mit seinen Schulkameraden auf dem Weg nach Hause war, sah er direkt neben seinen Füssen am Wegrand, eine kleine, wunderschöne, blaue Blume. Sie war so schön, dass er einen Moment lang die Welt um sich herum vergass. Er kniete nieder und wollte die Blume näher anschauen. Aber die anderen Kinder lachten ihn nur aus. Nun schämte er sich, trat mit den Füssen auf der Blume herum und vernichtete sie. Als er Zuhause war, fing er an zu weinen und war sehr traurig. Der Sommer kam, der Herbst und der Winter, und er dachte oft an die Blume, aber was er da getan hatte, konnte er wohl nicht wieder gutmachen.
Im nächsten Frühling fand er genau an derselben Stelle wieder eine wunderschöne, kleine, blaue Blume. Auch heute schämte er sich vor den anderen Kindern, und er schielte nur zu ihr hin. Als er aber eines Tages einmal alleine auf dem Schulweg war, pflückte er sie, nahm sie mit nach Hause und setzte sie in den Blumentopf, der auf dem Balkon stand. Nun wollte er sie jeden Tag in Ruhe anschauen können, und er fühlte sich sehr glücklich. Einige Tage ging das sehr gut, die Blume blühte und war wunderschön. Doch schon nach kurzer Zeit fing sie an dahinzuwelken. Nun war der Bube wieder sehr traurig. Nichts hatte er mehr auf dieser Welt, ausser der wagen Hoffnung, dass möglicherweise im nächsten Frühling....? Aber daran mochte er auch nicht denken, das Jahr war ja noch so lang.
Der Sommer kam, der Herbst und der Winter und tatsächlich, im nächsten Frühling stand wieder an derselben Stelle eine wunderschöne, kleine, blaue Blume. Ach wie glücklich er nun war. Nun wollte er sich nicht mehr schämen. Jeden Tag wollte er hierher kommen um die Blume zu begrüssen.
Der Sommer kam, die Blume blühte noch immer und erst spät im Herbst welkte sie langsam dahin. Der Bube war auch jetzt wieder ein bisschen traurig, aber er wusste ja nun, dass die Blume auch im nächsten Jahr wieder blühen würde.
Der Winter kam und der Frühling und welch ein Wunder, da war nicht nur eine Blume, ein paar Schritte weiter war wieder eine und überall blühten wunderschöne, kleine, blaue Blumen. Nun war der Bube glücklicher als je zuvor. Nun wusste er mit Sicherheit, dass es richtig war, die Blume stehenzulassen.
Der Sommer kam, der Herbst und der Winter, und im nächsten Frühling war da ein riesiges Blütenmeer. Die ausgedienten Fabriken und der Schutt waren unter den vielen Blumen nicht mehr zu sehen. Der Bube weinte vor Freude und die Schulkameraden, die ihn einst ausgelacht hatten, weinten mit ihm.
Als er wieder nach Hause kam, wuchs im Blumentopf auf dem Balkon, eine wunderschöne, kleine, blaue Blume.

© Urs Zimmermann

Donnerstag, 1. Juli 2010

Was ist denn da passiert?











Das sind Bilder (fotografiert von Hanspeter Thomet) vom gestrigen Strommasten Unfall.