Chlyforst |
Brief an den Stadtrat, Riedbach, 20. Jan.
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Sehr geehrte Damen
und Herren,
Am nächsten
Donnerstag, 26. Jan. ist die dringliche Interpellation von Alexander Feuz SVP
über den Standort Chlyforst der BLS-Werkstätte traktandiert.
Der von der
Begleitgruppe vorgeschlagene Standort Chlyforst ist sehr umstritten. Die
Begleitgruppe verfügte nicht über den nötigen fachlichen Hintergrund, um über
bahntechnische oder raumplanerische Punkte zu befinden. So wurde auf
unverständliche Art die Variante im äussersten Westen der Stadt Bern gewählt,
wo am wenigsten Widerstand zu erwarten ist. Viele Organisationen und
Umweltschutzverbände sind äusserst besorgt um die bevorstehende Zerstörung
einer intakten Landschaft, die das geschützte Gäbelbachtal darstellt.
Wir möchten Sie
höflich bitten, die parteipolitischen Vorwände beiseite zu legen. Keine
Stadträtin und kein Stadtrat (mit wenigen Ausnahmen) ist sich bewusst , dass
mit diesem Projekt das letzte noch intakte, grossräumige Naherholungsgebiet der
Stadt Bern verloren gehen wird. Die reiche Pflanzen- und Tierwelt, die sich
während Jahrhunderten in dieser malerischen Landschaft mit dem Gäbelbachtal und
den angrenzenden Wäldern Forst und Spilwald entwickelt hat, wird mit diesem
Standort wesentlich geschwächt oder sogar verschwinden. Die geplante Autostrasse
für den Zubringerdienst durch den Spilwald wird die Zerstörung der Landschaft
noch zusätzlich verschlimmern. Die massiven Lärm-und Lichtimmissionen sind für
die Anwohner/innen und die nahen
Dorfbewohner von Riedbach nicht zumutbar.
Am 19. Dez. wurde
auf DRS 1 im Regionaljournal Bern-Freiburg-Wallis folgende Mitteilung
veröffentlicht, wir zitieren:
“Der Kanton Bern will haushälterischer mit dem Boden umgehen. Eine Massnahme ist, dass man bestehende Gewerbe- und Industriezonen mehr berücksichtigen will. Bevor der Kanton neue kantonale oder regionale Arbeitszonen definiert, will er überprüfen, ob man sie nicht in den Gewerbe- und Industriezonen integrieren kann, die es schon gibt”.
Auch die BLS, die
öffentliche Interessen wahrnimmt, muss sich an bestehende Vorgaben halten. Andere
Standorte müssen sorgfältiger überprüft werden.
Die Hoffnung des
Berner Gemeinderates, durch die entstehenden Arbeitsplätze mehr Steuereinnahmen
zu generieren, wird fehlschlagen. Die entstehenden Arbeitsplätze befinden sich
hauptächlich im unteren Lohnsegment. Viele Arbeitnehmer/innen werden von
auswärts kommen und die Steuern in anderen Gemeinden bezahlen.
Liebe
Stadträtinnen und Stadträte, bitte tretet auf eine Diskussion ein und gebt
damit Eurem schönsten Naherholungsgebiet eine Überlebenschance!
Mit freundlichen
Grüssen
Margrit Thomet,
Riedbach und die direkten Anwohner/innen Chlyforst: Matthias Thomet, Manuela Rychen, Paul Moser,
Steffi Stadelmann, Jürg Stadelmann, Benjamin Schlesinger, Hans Thomet, Ursula
Thomet, Claudia Matter, Pavo Banovic
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