Freitag, 16. September 2016

Die Begleitgruppe ist eine Augenwischerei der BLS

Wiederstand gegen BLS-Werkstätte in Bern West


Die IG Riedbach wehrt sich gegen die BLS-Baupläne im Westen von Bern.

Die Anliegen der IG finden breite politische Unterstützung von den Bürgerlichen bis zu den Grünen.

Die Standortsuche soll breiter gefasst werden und der Regierungsrat ist gefordert, seine Verantwortung im Gesamtprojekt BLS-Werkstätte wahrzunehmen.



Mit einem Flugblatt, das in die Haushalte der betroffenen Dörfer im Westen von Bern verteilt wird, macht die IG auf die Konsequenzen der geplanten Werkstätte in Bern West aufmerksam.

Die Argumente sind zahlreich:


Lärm und Licht rund und die Uhr, Mehrverkehr und vor allem Verlust von wertvollem Kulturland.

Der Westen von Bern ist bis heute ländlich geblieben und eine Zersiedelung soll verhindert werden.

Zahlreiche Freiwillige helfen mit, Unterschriften gegen das BLS-Projekt in Bern West zu sammeln.

Die Antwort ist klar: die Bevölkerung steht hinter den Anliegen der IG.

«Es ist schön, die Solidarisierung mit den unmittelbar Betroffenen zu spüren und motivierend, wie sich die Leute gegen dieses Projekt engagieren»,

sagt die IG Co-Präsidentin Ursula Spahr.

Abhängige Begleitgruppe BLS

Die von der BLS eingesetzte Begleitgruppe soll angeblich die Evaluation der BLS «kritisch hinterfragen und weitere Standortvorschläge erarbeiten.»

Je länger je mehr wird jedoch ersichtlich, dass die Begleitgruppe eine Augenwischerei der BLS ist.

So wurde die Begleitgruppe nicht frühzeitig über den geplanten Bau eines dritten Gleises im S-Bahnhof Brünnen informiert (Der Bund, 08.09.16). Ebenfalls sei der von der Begleitgruppe als einer der geeignetsten evaluierte Standort Allmendingen vorzeitig aus dem Rennen genommen worden, wie ein Begleitgruppen-Mitglied berichtete.

Bei Allmendingen helfe die BLS nicht mit, weil es an der NEAT-Achse liege.

Darüber hinaus wurden erst nach mehrmonatigen Abklärungen die offensichtlichen technischen Einschränkungen beim Standort Thun entdeckt

«Die Panzerbrücke und die Brücke des Bypass Thun-Nord verunmöglichen die betrieblich nötige Gleisgeometrie» (Berner Zeitung, 23.08.2016).

«Es ist an der Zeit, dass der Kanton eingreift und seinen Auftrag und seine Rolle wahrnimmt», attestiert die IG Co-Präsidentin Renate Kauz Thomet.

Verantwortungsloser Kanton

Der Kanton nimmt bei der Standortsuche ohnehin eine fragwürdige Rolle ein.

Obschon er der BLS – gemäss einem Bericht zu Handen der Begleitgruppe – ‚höchste volkswirtschaftliche Bedeutung‘ attestiert, übt er sich einerseits in höchster Zurückhaltung, was seine Haltung zum Gesamtprojekt betrifft.

Andererseits beeinflusst er die Standortevaluation auf Ebene einzelner Standorte.

So unterstützt er aktiv das vorzeitige Ausscheiden des Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Thun Nord.

Begründet wird der Entscheid mit hohen betrieblichen und technischen Hürden.

Dass keine technischen Lösungen gefunden werden sollen, scheint im hochentwickelten Forschungsland Schweiz eher fragwürdig.

Es scheint offenkundig, dass der ESP Thun zu «wertvoll» ist, als dass «nur» eine einfache Eisenbahn-Werkstatt gebaut werden kann.

Ein Blick auf den ESP Wankdorf zeigt, dass zu einem regionalen Wirtschafts-, Sport-, Wohn- und Erlebnisort auch weniger attraktive Objekte wie ein Tramdepot oder Parkplätze für Veranstaltungen gehören.

Ein solcher Standort kann nicht nur aus hochwertigen strukturellen Bauten bestehen.

Der ausgewogene Mix macht es aus, schliesslich baut man in einem Haus das WC auch nicht im Keller.

Jetzt ist der Regierungsrat des Kantons Bern gefordert, seine Rolle wahrzunehmen und die Verantwortung nicht einfach auf die Begleitgruppe BLS zu schieben.

Immerhin gehört die BLS zu über 55% dem Kanton Bern.

Weitere Informationen

Medienmitteilung vom 13. September 2016

Faktenblatt für umliegende Gemeinden (pdf)

Flyer (pdf)

Kontakt

Ursula Spahr, IG Co-Präsidentin, 079 689 53 42; ursula-spahr@bluewin.ch
Renate Kauz, IG Co-Präsidentin, 079 600 16 20, r.kauz@bluewin.ch

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